Reifer Consultants publizierten eine quantitative Studie, in der sie 3000 agile Projekte die von 150 Organisationen weltweit durchgeführt wurden analysierten. Bereits 2015 erfolgte eine erste Studie über die Anwendung agiler Methoden im Vergleich mit traditionellen Projektmethoden und ihre Effizienz. Hier sind die Resultate zur erst kürzlich erschienenen Studie.

Agile Methoden sind weiterhin der vorherrschende Ansatz für die Software-Entwicklung

Zwischen 2009 und 2014 haben v.a. in den USA die meisten Software Firmen agile Methoden unternehmensweit eingeführt. Europa, Asien und Australien hinken hinterher, sind jedoch auch bereits auf den Zug aufgesprungen.

Scrum ist die beliebteste unter den Methoden

Neben Scrum oder Large Scale Scrum wurden auch andere Methoden genannt wie Agile Unified Process (AUP), Extreme Programming (XP), und Feature-Driven Development (FDD), agile-at-scale (AS) like the Scaled Agile Framework (SAFe) and hybrid (HYB)

Die Anwengung von Hybridmethoden und „Agile at Scale“ Methoden bei großen Projekten ist nahezu gleich

Teams sind groß, Fristen und Deadlines oft eng. Mehrere Releases müssen oft parallel über geografische Entfernungen bearbeitet, die Freigaben geplant, koordiniert und synchronisiert werden. Basierend auf den jüngsten Daten, verwenden die Organisationen, die solche großen Entwicklungen verfolgen, entweder eine agile-in-scale (48%) oder eine hybride (52%) Methodik. Vor zwei Jahren betrug die agile-at-scale Nutzung etwa die Hälfte von dem war, wie sie heute ist.

Agile Umkehrrate hat sich verringert

Während des ersten Teils des letzten Jahrzehnts lag die Umkehrrate bei etwa 25 Prozent. Als agile Methoden eine breitere Akzeptanz erlangten verbesserte sich die Umkehrrate und konvergierte bei etwa 15 Prozent. Basierend auf unseren Daten kehrten nur 10 Prozent derjenigen, die agile Methoden abgaben, auf traditionelle Methoden zurück. Die anderen zogen in die Verwendung von anderen agilen, hybriden oder hausgemachten Ansätzen, um die Leere zu füllen.

Agile Produktivitätsgewinne und Kosteneinsparungen haben sich stabilisiert

Mit anderen Worten, die Gewinne und Kosteneinsparungen, die während der Einführung und ersten Umsetzung gemacht wurden, neigen dazu, sich auszugleichen, sobald die Methoden einen operativen Status erreichen. Allerdings sind die durchschnittlichen Software-Produktivitätsgewinne im Vergleich zu denen, die mit traditionellen Methoden gemacht werden, immer noch außergewöhnlich. Zum Beispiel, basierend auf dem Datensatz von 1.500 traditionellen und 1.500 abgeschlossenen agilen Projekten, waren die durchschnittlichen Produktivitätsgewinne, die während der Entwicklung von Gruppen mit agilen Methoden in den letzten drei Jahren erreicht wurden, zwischen 7 bis 12 Prozent besser pro Jahr als für diejenigen Unternehmen mit traditionellen Methoden. Die Kosteneinsparungen sind weiterhin zwischen 5 und 12 Prozent pro Jahr günstiger als die traditionellen Projektformen.

Agile Qualität ist besser
Basierend auf den Ergebnissen einer früheren agilen Qualitäts Studie20 (Reifer Consultants LLC, Agile Software Quality: A Quantitative Assessment, February 2017.) übertrifft agile Software- Qualität traditionellen Methoden zwischen 6-12 % in einem Zeitraum von 3 Jahren.

Die Softwarequalität verbessert sich sowohl bei der Entwicklung als auch bei der Post-Release, da sie vom Entwicklerteam in das Produkt integriert wird, wenn die Arbeitssoftware erzeugt wird.

Agile hält besser Deadlines ein
Wenn Fristen oder wechselnde Anforderungen zu einem Problem werden, werden die Funktionen mit niedrigerer Priorität zurückgesetzt, da die höheren Prioritäten hervorgehoben werden. Im Gegensatz dazu hängen traditionelle Entwicklungen an einer „Alles oder Nichts“ Philosophie, wo Verzögerungen statt rechtzeitige Lieferungen die Norm sind. Agile bietet eine 80 bis 90 Prozent Lösung auf Zeit und Budget, während traditionelle Methoden eher verzögern.

Agilität verspricht Wettbewerbsvorteil

Führen Sie agile Methoden auch in andere Unternehmensbereiche ein, zeigen sie somit ein zukunftsorientierte Haltung, die mit der technologischen Veränderung Schritt halten kann.

 

Fazit:

Sobald die Umwandlung in den Einsatz von agilen Methoden abgeschlossen ist, müssen Unternehmen die Technologie ausbilden und ein operatives Tempo aufbauen, das es ihnen ermöglicht, weiterhin die vielen Vorteile zu nutzen, die agile Methoden mit sich bringen. Ziel ist es, die Dynamik zu stabilisieren, die Entwicklung und Umsetzung von Best Practices zu garantieren , in einer kollaborativen Teamumgebung sowohl einen interdisziplinären Ansatz als auch einen Produktmanagement-Fokus zu etablieren.

Agile ist ein mindset. Bei der Einführung kann es auch zur Ablehnung oder anderen Barrieren kommen. Professionelles Coaching , Training und Mentoring kann bei der Transformation unterstützen.

Weitere Info zur Studie

https://www.infoq.com/articles/reifer-agile-study-2017?utm_campaign=rightbar_v2&utm_source=infoq&utm_medium=articles_link&utm_content=link_text

Buchtipp:

Veronika Kotrba, Ralph Miarka (2017),Agile Teams lösungsfokussiert coachen, dpunkt Verlag, Heidelberg: 2017, 2. Auflage

https://www.dpunkt.de/buecher/12105/-agile-teams-l%E3%B6sungsfokussiert-coachen.html