Führung ist kein unbewegliches Konstrukt, sondern ein dynamischer, sich immer wieder anpassender, selbstorganisierter und hoch komplexer, von vielen Faktoren beeinflusster Prozess.  

Führung ist und bleibt komplex

Das gilt für beide Formen der Führung: die Führung, die durch soziale Prozesse entsteht und die Führung, die durch formale Macht entsteht. Beide können positiv wirken.

Führung entsteht auf zwei Ebenen

Die eine Ebene ist die der formalen Führungsmacht, die eine Person von seinem sozialen System verliehen bekommt. Das passiert unter anderem dann, wenn jemand zur Führungskraft oder zum Manager/zur Managerin ernannt wird und damit die formale Macht erhält, Entscheidungen zu treffen, Anweisungen umzusetzen etc.

Führung entsteht aber nicht nur dadurch, dass gefolgt werden soll, sondern auch dadurch, dass gefolgt werden möchte. Einer Idee, einem Projekt, einer Innovation, einem Gedanken oder eben auch einem Menschen. Leadership entsteht durch Follower.

Take the best of both worlds

Dort, wo formale Macht durch Führungsebenen vorhanden ist (wie in vielen Unternehmen), kann die Kombination dieser beiden Formen der Führung dazu beitragen, das volle Potenzial von Führung in sozialen Systemen konstruktiv zu nutzen.

Selbstorganisiert entstandene Führung kann viel bewegen. Soziale Führung braucht jedoch einen Kontext, in dem sie sich nicht durch soziale Dynamiken selbst auffrisst. Die formale Führung kann diesen gestalten, um einen Rahmen zu setzen, der Eigenverantwortung, Selbstorganisation und Perspektivenaustausch ermöglicht.

Anders führen

Eine Führungskraft, die in diesem Sinne „anders“ führen möchte, unterstützt die sozialen Dynamiken durch ein bewusstes, Selbstorganisation und Eigenverantwortung förderndes Verhalten, indem sie sich zum Beispiel selbst in ihrer Führungsrolle zurücknimmt und dadurch Raum für andere Formen der Führung bietet, ihre formale, hierarchische Macht nutzt, um einen Schutzraum zu schaffen, in dem das Team so gut es geht frei agieren und sich selbst organisieren kann und somit eine Kultur ermöglicht, die Eigenverantwortung, Selbstorganisation und Handlungsfähigkeit, auch in komplexen Umfeldern, sicherstellt.

Fazit: Es gibt nicht den einen richtigen Führungsstil

Anerkannte Führungskräfte haben sich von dem Gedanken verabschiedet, es gäbe „diesen einen richtigen Führungsstil“. Gute Führungskräfte wissen, dass es immer anders kommt, als man denkt. Erfolgreiche Führungskräfte sind auf Überraschungen vorbereitet. Sind Sie das auch?

 

Hinweis:

Coaching Kompetenzen können egal welchen Führungsstil man wählt in jedem Fall hilfreich sein, da die Haltung und Fragekompetenzen genau das Rüstzeug bieten, die Führungskräfte in sich ständig verändernden Zeiten benötigen.

Coaching Ausbildung für Führungskräfte