Zur Fastenzeit liegt Detox im Trend, auch wenn es ums eigene Online-Verhalten geht. Was wäre ein erster Schritt um sein Webverhalten ein bisschen zu entschleunigen? Starten Sie jetzt ihr 3D-Projekt!

 

1) Handyfreie und laptopfreie Zeiten in den Alltag einplanen.

  • Lassen Sie das Gerät bei einem Spaziergang oder beim Sport auch einmal zu Hause. Nicht jede Nachricht muss innerhalb von zwei Minuten beantwortet werden. Am Anfang scheint es schwer zu sein, bis man sich an die angenehme Nichterreichbarkeit gewöhnt hat.
  • Wann sollte man abschalten?: Während Besprechungsterminen, Seminaren, Sporteinheiten, Arztbesuchen oder während einem Treffen mit Freunden hilft dies, sich ungestört auf das zu konzentrieren, was im Moment wichtig ist. Wenn ein Anliegen wirklich dringend ist, wird jemand auf die mailbox sprechen.
  • Die E-Mail-Dominanz oder generell Nachrichten-Dominanz ist zu einem echten Problem geworden, Das geht schon so weit, dass Mitarbeiter in eine Besprechung gehen und dabei weiter auf dem Handy ihre E-Mails bearbeiten. Am Ende der Sitzung müssen sie dann Kollegen bitten, ihnen eine Zusammenfassung der Besprechung zu schicken, damit sie wissen, was gesagt wurde. Absurd!


2) Tipps für mehr Zeit für sich anstatt ständig im Netz zu hängen?

  • Schreiben sie statt einer raschen e-mail oder einer SMS auch wieder einmal eine Postkarte oder einen handgeschriebenen Brief mit Papier und Tinte. Sie werden sich wundern, welche positiven Reaktionen sie erhalten werden.
  • Einmal ohne Navi und Smartphone an die frische Luft gehen, vielleicht nur mit einem ordinären Plan aus Papier.
  • Am Abend im Bett ein paar Seiten in einem guten Buch oder einer Zeitung lesen, anstatt zu fernsehen oder den Tablet-PC ins Bett zu schleppen.
  • Handy und Tablets raus aus dem Schlafzimmer. Einen eigenen analogen Schlafzimmerwecker besorgen.
  • Führen Sie doch mal wieder einen guten alten Kalender aus Papier, dies verringert die Verführung wieder sein smartphone in die Hand zu nehmen und Termine können meist schneller mit Stiften eingetragen werden, als sie ihren digitalen Kalender geöffnet haben. Gute alte Notizbücher tun auch ihre Dienste.
  • In Phasen des konzentrierten Arbeitens sollten Outlook und Co. einfach geschlossen werden, um der verlockenden Ablenkung durch eine neue aufblinkende Mail zu entgehen. Oder Sie ändern die Einstellungen in ihrem Mail, sich Nachrichten nur alle 2-3 Stunden runterzuladen, damit sie nicht ständig bei Eingang einer Nachricht, informiert und bei ihrer momentanen Tätigkeit unterbrochen werden.
  • Wenn Sie eine Internetrecherche durchführen, dann lassen Sie sich nach mind. 1 Std. durch Klingelton oder andere Zeichen unterbrechen, damit sie eine Pause einlegen oder zumindest die Information haben, dass Sie bereits 1 Std. im Netz hängen.
  • Wenn Sie im Urlaub sind, dann seien sie im Urlaub. Am besten die Verführungen wie Laptop gar nicht mitnehmen. Handy einmal am Tag nach Nachrichten überblicken.

3) Welche Regeln sollte man sich aufstellen? (z.B. zum letzten Mal um 20 Uhr online gehen?)

  • Sinnvoll wäre sich einen Filter einzubauen um das Blaulicht, das den Melatoninabbau verstärkt runterzuladen http://justgetflux.com . Melatonin benötigen wir für einen guten Schlaf. Dieser Filter kann dann bei Sonnenuntergang zeitlich eingestellt werden und filtert das Blaulicht auf ihrem Computer. Viele PC haben diesen Filter bereits integriert – einfach in den Einstellungen aktivieren.
  • Hilfreich wäre auch sich abends ein zeitliches Limit für Computerzeiten zu setzen: z.B. 20 oder 21 Uhr – last look.
  • Im Beruf kann man auch Sprechstunden kommunizieren, diese auf der Mailbox ebenso wie beim Maileingang kommunizieren.

 

 4) Warum kriegen wir den Hals nicht voll von digitalen Medien? Ist es uns denn nie genug?

Wir haben es heute auch mit den sogenannten Digital Natives zu tun. „Diese Generation unterscheidet sich deutlich von jener, der ich selbst angehöre. Ich bin 1969 geboren, in die Internet –Welt hineingewachsen. Meine meiste Korrespondenz läuft über e-mail – asynchrone Kommunikation bin ich gewöhnt. Digital Natives hingegen verhalten sich genau entgegengesetzt. 70 % der Kommunikation läuft über Chat – diese Generation, obwohl hier nur 10-15 Jahren dazwischen liegen, ist nicht daran gewöhnt, zu warten. Sie sind durch die Verfügbarkeit von Information, Wissen und Kommunikation geprägt. Gibt es etwas abzuklären, genügt eine Knopfdruck auf dem Handy und im Nu kann alles über die sozialen Netzwerke eruiert werden.


5) Welche Folgen hat der digitale Overload?

  • Ständiger Gebrauch von moderner IT können Störungen von Merkfähigkeit und Konzentration, Abgeschlagenheit, Mattigkeit und Motivationslosigkeit hervorrufen. Übermäßige Verwendung von Computer und Internet, kann Digitale Demenz hervorrufen. Koreanische Ärzte verwenden diesen Begriff seit 2007, um ein Syndrom zu beschreiben, das sie bei Menschen im Alter ab Ende 20, Anfang 30 beobachten haben. Der Mediziner Manfred Spitzer hat diesem Phänomen ein nicht ganz umstrittenes Buch gewidmet.
  • Wer Informationen googelt, speichert die Erkenntnisse mit geringerer Wahrscheinlichkeit. Wer hingegen eine Information von einem Menschen erhält, die dieser gut argumentieren oder bildhaft versehen erklären kann, behält diese mit großer Wahrscheinlichkeit besser als übers Internet. Die ´Entpersonalisierung` beim Informationsaustausch oder beim E-Learning hat nicht immer positive Folgen. „Wir müssen uns klar machen, Lernen funktioniert v.a. wenn eine gute Beziehung zwischen Lernendem und Lehrendem vorhanden ist, ein Vertrauensverhältnis und eine gegenseitige Wertschätzung. Globalisierte, digital Natives müssten durch eine ´Rebounding` wieder in einen menschlichen Austausch gebracht werden, damit sie nicht digital vereinsamen.“

6) Was passiert, wenn man zu viel „online“ konsumiert? (wer zu viel raucht, hat Atmungsprobleme; wer zuviel isst, wird dick,…)

  • Studien belegen, dass digitale Medien unser Gedächtnis beeinträchtigen. Das Gehirn arbeitet nicht in der gleiche Weise präzise wie beim Umgang mit der realen Welt. Man vermutet eine negative Beeinflussung des Gehirnstoffwechsels, d.h. man wird dumpfer, weniger kritisch und man wird außerdem süchtig nach der Strahlung, und es werden vermehrt Stresshormone ausgeschüttet.
  • Eine Dauerbelastung der Körperzellen mit hochfrequenten künstlichen elektromagnetischen Feldern, oder auch Elektrosmog genannt – z.B. Handy, WLAN, Radio, führt zu Interferenzen und damit zu einer Überlagerung der uns umgebenden natürlichen elektromagnetischen Felder. Dies kann den Zellstoffwechsel verändern, da auch jede Körperzelle eine eigenes elektromagnetisches Feld besitzt.Erste Symptome sind oft
  • Kopfschmerzen
  • Schlaflosigkeit
  • Blutdruckentgleisungen
  • Depressionen
  • Tagesmüdigkeit
  • Hautbrennen
  • Sehstörungen
  • Tinnitus

 

7) Wie können wir unsere Lebensqualität wieder steigern?

Indem wir ein ausgewogenes Maß an Konsum von Medien aber auch im Sinne des BEEP-Prinzips: Bewegung, Entspannung, Ernährung und Psychohygiene an den Tag legen.

 

Hilfe bei der Umsetzung: Lisa Tomaschek-Habrina l.tomaschek@esba.eu

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