Interaktives Arbeiten, kooperatives Entscheiden, mehr Gestaltung damit verbunden auch mehr Selbstverantwortung, Transparenz im Tun, hohe Flexibilität, unternehmerisches Denken und Leistungsbereitschaft sind Grundanforderungen und gleichzeitig oft Überforderung agilen Arbeitens.

 

Damit das Mehr an Gestaltungsmöglichkeit und die „Versprintung“ der Welt nicht zu einem Mehr an psychischer und körperlicher Erschöpfung wird, benötigt es mehr denn je selbstfürsorgliche, resiliente MitarbeiterInnen im Business 4.0, die agil die Arbeit als auch gesundheitserhaltende Faktoren managen können.

Kompetenzen zukünftiger Agilities

Zukünftige Agilities werden zugunsten kürzerer Entscheidungswege, strafferer Prozesse und einer wachsenden Dimension unerwarteter Veränderungen, eine Vielzahl an Kompetenzen mitbringen müssen. Dabei genügt es nicht nur agile Methodenausbildungen zu absolvieren, sondern v.a. Persönlichkeitsentwicklung zu forcieren, um Kompetenzen zu entwickeln, die man resilienten Menschen nachsagt.

6 SP Kompetenzen die „Agilities“ haben sollten

  • Solution focused
  • Selbstverantwortung
  • Selbstwirksamkeit
  • Selbstwertgefühl
  • Soziale Kompetenz
  • Stressbewältigung
  • Positives Denken & Humor

Gefahr der fehlenden Work Life Balance (WLB)

So attraktiv agiles Arbeiten ist, so anstrengend und entgrenzend, wie versprintend kann es werden. Die Recruiting Trends von 2017 [1] haben ergeben, dass für 86,1% der Befragten die WLB wichtig sei. Sogar 47,6% würden sogar auch Einbußen im Gehalt hinnehmen, wenn sich die WLB verbessern würde. Bei der Gewinnung neuer Talente spielt die WLB eine erhebliche Rolle. Weniger als die Hälfte der ArbeitnehmerInnen sind mit ihrer WLB zufrieden und sie wird mit zunehmender Berufs- und wachsender Personalerfahrung im Durchschnitt schlechter bewertet.

Selbstverantwortlich Grenzen setzen

Zahlreiche Studien hätten Zusammenhänge zwischen fehlender Balance, zu langen Arbeitszeiten und gesundheitlichen Problemen wie Magen-Darm-Beschwerden, Rückenschmerzen oder psychische Belastungen und Stressempfinden ermittelt. (BAuA, AK, WKO) „Deshalb ist bei agiler Arbeit so wichtig, dass irgendwann am Tag in Eigenregie ein Schlussstrich unter die Arbeit gezogen werden muss. Das kann nur leider nicht jeder.“, so Tomaschek-Habrina

Regeneration für den Faktor Mensch

Technische Wartung und Aufrüstung, Adaptierung organisatorischer Rahmenbedingungen, sowie Ausbildung in agiler Methodenvielfalt muss in der Agile Working Comuntiy in Zukunft einhergehen mit einer „Wartung“ und dem „Auftanken“ der betroffenen Menschen. Regeneration wird für Agile Work ein Schlüsselfaktor werden. Flexibilität, unternehmerisches Denken und Leistungsbereitschaft kann auch seinen Preis haben, der häufig auf Kosten der notwendigen Regeneration der Beteiligten geht. Arbeiten ohne Ende, hat dann bald auch ein Ende, wenn man nicht rechtzeitig dafür sorgt, dass man die tägliche Regeneration hat, wenn man sie benötigt.

Was müssen Unternehmen hier anbieten?

Nicht viel Neues, was nicht schon unter dem Stichwort „Gesundes Führen“ oder „Betriebliches Gesundheitsmanagement“ (BGM) nicht längst bekannt ist. Elastizität auch im Rahmen ermöglichen: neben flexiblen Arbeitszeiten (Vertrauensarbeitszeit); home office und Sabbatical-Möglichkeiten; an die unternehmerischen Bedürfnisse angepasste Kinderbetreuung; architektonische Gestaltung der Arbeitsräume, die zum Austausch einladen, aber auch Bewegungsangebote sowie gesunde Buffets vor Ort.

Agile Work ist ein dynamischer Prozess, der von Wechselwirkungen geprägt ist. Unternehmen müssen ihre Belegschaft und v.a. ihre Führungskräfte dafür fit machen und ihnen entsprechende Ausbildungen oder Unterstützungssysteme anbieten.

Persönlichkeitsentwicklung und Coachingkompetenzen

Mehr denn je wird man in die Persönlichkeitsentwicklung investieren müssen, sowohl der Makro- als auch der Micromanager. Coaching ist hier einer der Key-factors: sowohl Coaching-like Führen, als auch die Unterstützung durch externe Coaches für die Beteiligten.

Ausgebildete Coaches bringen im Idealfall alles mit, was die agile Unternehmenswelt in Zukunft benötigt.

  • Prozesskompetenz
  • Moderatorenkompetenz
  • Wertschätzende, Respektvolle Haltung
  • Kommunikationskompetenz auf Augenhöhe
  • Hebamme zur Idee, zur Innovation, zur Lösung
  • Methodenvielfalt für Lösungsgenerierung
  • Ausreichend Persönlichkeitsentwicklung (schon während ihrer Ausbildungen)
  • Humorvoll, positive Haltung zu Veränderungsprozessen

(Ausbildungen unter www.esba.eu oder www.coachingdachverband.at )

Agile Führungskräfte als Hebammen

Führungskräfte Shared Leadership müssen sie einerseits lernen im Operativen loszulassen und als Hebammen für interdisziplinäre Geburten zur Verfügung zu stehen. Im „5M-Modus“ (5M=Moderator, Mentor, Motivator, Macro-Manager) werden sie zugunsten kürzerer Entscheidungswege und strafferer Prozesse zunächst ein partizipatives Changemanagement initiieren müssen, um alle MitarbeiterInnen mit ins agile Boot zu bekommen. Selbst dann ist es noch ein weiter weg, um alte Strukturen verlassen und modifizieren zu können, denn Betroffenen müssen zu Beteiligten werden, und beteiligt sein, heißt selbständig agieren. Das kann zu Überforderungen führen.

Gesunde Führungsfaktoren für Agile Work

  • Sicherheit geben
  • Wertschätzung & soziales Betriebsklima
  • Für Adäquate Belastung sorgen
  • Sog statt Druck
  • Handlungsspielraum geben
  • Humor Denkanstöße ermöglichen Innovation

Was zeichnet resilient- agile Unternehmen aus?

Turbulenzen nicht nur unbeschadet zu überstehen, sondern gar gestärkt aus ihnen herauszugehen, zeichnet resilient-agile Organisationen aus. Während die einen an der Wirtschaftskrise zerbrechen oder an ständig ändernden Rahmenbedingungen verzweifeln, scheinen diese unerwarteten Ereignisse andere geradezu zu beflügeln. Mit Begeisterung werden neue Produkte ent- und verworfen, alternative Standbeine gesucht oder unterschiedliche Szenarien durchgespielt. Möglich ist das nur, wenn Mitarbeiter persönlich gefestigt und gleichzeitig die Strukturen der Gestaltungsmöglichkeiten und Reflexion zulassen.

[1] Recruiting Trends 2017, empirische Studie mit über 3400 Kandidaten, Monster.de mit Uni Bamberg 2017

weiterführende links

Blog Lisa Tomaschek Coaching Keyfactor in der agil-digitalen Welt