Täglich stündlich getaktete Videokonferenzen bewirken bei vielen Menschen mittlerweile eine Concentration Fatigue. Diese bezeichnet die Müdigkeit und Erschöpfung von Menschen, die durch die Teilnahme an Videokonferenzen ausgelöst wird. Eine Konzentrationserschöpfung, die durch folgende Faktoren ausgelöst werden kann:

 

Nie wirklich in die Augen schauen können

Damit das Gegenüber das Gefühl hat, angesehen zu werden, muss man direkt in die Kamera schauen. Was wiederum zur Folge hat, dass der Gesprächspartner aus dem Blickwinkel gerät.

Gestörte Ton- und Bildqualität

Sie ist oftmals instabil, so dass einzelne Worte oder ganze Sätze „verloren gehen“. Das erfordert ein besonders aktives Zuhören, ebenso wie verpixelte Bilder die Aufmerksamkeit vom Gespräch auf die Störung lenken.

Standby Modus

Es besteht fast keine Möglichkeit, mentale Pausen einzulegen. Die Teilnehmenden sind innerhalb der Session „always on air“.

Umgebung lenkt ab

Im Online-Meeting gibt es im Hintergrund oft Ablenkungen. Ein Kind, dass im Hintergrund laut ruft, eine Katze, die im home office über den Tisch läuft, das Licht, das blendet. Alles wird übertragen, alles erfordert Aufmerksamkeit.

Viele Gesichter parallel

Je mehr an einer Session teilnehmen, desto mehr Gesichter sind parallel zu sehen. Das menschliche Auge erfasst jede Bewegung, das Gehirn versucht jede Information zu verarbeiten. Das ist schnell ermüdend.

Uns selbst im Bild sehen.

Wir sind es nicht gewohnt, uns selbst dauerhaft im Bild zu sehen. Bei manchen Menschen führt das zu mehr Kontrolle der eigenen Verhaltensweisen, bei anderen zu übertriebenen Gesten oder permanenter Mimik.

Office Eye Syndrom

Trockene, juckende, brennende Augen, verschwommene Sicht und Trockenheitsgefühl, durch reduzierte Lidschlagfrequenz und dadurch geringere Tränenfilmverteilung auf dem Auge. Es erfolgt vor dem Computer kein dynamisches Sehen mehr, anstelle von 20 – 25 Lidschlägen pro Minute,  nur noch 2 – 4 Lidschläge. Die Folge: die Augen brennen und sind gerötet, es entstehen Kopfschmerzen, man wird müde und die Konzentration lässt nach.

 

Tipps zur Vorbeugung:

Aktive Pausen in den Sessions einplanen, für mentales Abschalten und sich bewegen können.

Essen und Trinken bereithalten, den Raum lüften und auf Luftfeuchtigkeit achten.

Multitasking vermeiden. Wer parallel zur einer Videokonferenz andere Dinge tut, verschärft das Phänomen.

Die Frequenz der Sessions  limitieren.

Walk & Talks initiieren: Statt Video mal wieder telefonisches Meeting bei gemeinsamer Runde um den Häuserblock, der eine bei sich im Bezirk, die andere bei sich. So wird Bewegung mit Meeting verbunden und beiden wird eine Bewegungschance geboten.

Agenda definieren mit definierter Timebox. Ziele des Meetings abstecken, TeilnehmerInnenkreis wohl überlegen. Ergebnisse, konkrete Maßnahmen und Verantwortlichkeiten mit Deadlines gut und sichtbar für alle dokumentieren!

Handyfreie und computerfreie Zeiten einplanen. Auch Verzicht auf permanenten Medienkonsum, Erreichbarkeit und Push-Nachrichten.

Blaulichtfilterbrille: Der Blaulichtanteil im Displaylicht kann zu einer schnelleren Ermüdung oder sogar frühzeitigen Alterung der Augen führen. Bei abendlicher Laptoparbeit ein Muss, damit wir nicht unser Schlafhormon Melatonin torpedieren.

Blinzeln: Versuche bewusst darauf zu achten, regelmäßig zu blinzeln. Der Lidschlag ist unerlässlich für die Gesundheit unserer Augen.

Arbeitsplatz: Richte deinen Arbeitsplatz richtig ein. Der Abstand zum Bildschirm sollte zwischen 50 und 80 cm betragen.

 

Unterstützung durch

Dr. Lisa Tomaschek-Habrina

Performance-, Gesundheits- und Businesscoach seit 22 Jahren

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